So hat Red Bull den Fußball in Leipzig verändert

Der Fußball in Leipzig hat eine lange Tradition. Nach den großen Jahren des DDR-Fußballs drohten die Traditionsvereine aus der Landeshauptstadt in der Versenkung zu verschwinden, doch seit dem Einstieg des Getränkekonzerns Red Bull weht ein neuer Wind durch Leipzig. Für viele Menschen gehört die Red Bull Arena mittlerweile zu den beliebtesten Touristenattraktionen in Leipzig. Wir schauen wie Red Bull den Fußball in Leipzig verändert hat und werfen einen Blick auf die Ziele der Bullen im internationalen Fußball.

Fußballpioniere in Leipzig

Die Stadt Leipzig genießt in der Geschichte des deutschen Fußballs eine herausragende Stellung. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde hier der Deutsche Fußball-Bund ins Leben gerufen. Mit dem VfB Leipzig kommt auch der erste deutsche Meister im Fußball aus der Stadt. Zudem wurde im Jahr 1922 das erste große Stadion Deutschlands in Leipzig errichtet. Rund 30 Jahre später begann man mit dem Bau des Leipziger Zentralstadions. Mit einem Spitzenvolumen von 100.000 Menschen war es das bislang größte Stadion auf deutschem Boden. Klar, dass es bei einer Stadtrundfahrt in Leipzig nicht fehlen darf. In den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts war es vor allem der VfB Leipzig, der zum landesweiten Spitzenclub avancierte. Zu DDR-Zeiten sollte der Verein unter der Bezeichnung als Lokomotive Leipzig noch größere Erfolge einfahren.

Aus dem SSV Markranstädt wird RasenBall

Nach der Wiedervereinigung gelang Lokomotive, die seit 1991 wieder als VfB Leipzig an den Start gingen zwar noch einmal ein kurzes Intermezzo in der ersten Liga, doch danach versanken die Leipziger Vereine nach und nach in Versenkung des Amateurfußballs. Das gilt auch für den SSV Markranstädt, der Anfang der 1990er Jahre bis in die Bezirksliga zurückfiel. 2009 übernahm Red Bull dann das Startrecht der ersten Mannschaft vom SSV Makranstädt, der zu dieser in der Oberliga Nordost an den Start ging. Der umgehende Aufstieg in die Regionalliga machte den neugegründeten Verein umgehend zur am besten platzierten Mannschaft in Leipzig. Nicht zuletzt aufgrund der fehlenden Tradition und finanziellen Übermacht sah sich das Projekt RasenBall Leipzig allerdings von Beginn an Kritik ausgesetzt. Doch an der ehrgeizigen Zielsetzung sollte dies nichts ändern.

RB bringt Leipzig zurück auf die Fußballkarte

Von Beginn an formulierte Red Bull-Boss Didi Mateschitz das ambitionierte Ziel, den Club zeitnah in die erste Liga zu führen. Dafür wurde keine Kosten und Mühen gescheut. Unter anderem wurde das renovierte Zentralstadion bezogen und in die Red Bull Arena umbenannt. Im dritten Anlauf gelang dann zur Saison 2013/14 der Aufstieg in die 3. Liga. Der starke Mann bei RB war zu dieser Zeit Ralf Rangnick. Als Sportdirektor war er für die wesentlichen Entscheidungen auf dem Weg in die Bundesliga verantwortlich. Unter Trainer Alexander Zorniger gelang dann der direkte Durchmarsch bis in die 2. Liga. Nachdem diverse Auflagen, darunter auch eine Änderung des Logos, erfüllt werden konnte, wurde von DFL die Lizenz für die zweithöchste Spielklasse erteilt. Nachdem der der direkte Durchmarsch in die erste Liga scheiterte, übernahm Ralf Rangnick auch das Traineramt und führte den Club in der Saison 2015/16 in die Bundesliga.

Auf Anhieb in die Spitzengruppe

Mit dem Aufstieg in die erste Liga tauchte Leipzig endgültig wieder auf die Landkarte des deutschen Fußballs auf. Auch der Start in die erste Bundesliga-Saison verlief wie nach Plan. RB überzeugte mit erfrischendem Offensiv-Fußball. Dabei gelingt es den Verantwortlichen immer wieder aussichtsreiche, junge Talente zu verpflichten. So haben unter anderem Naiby Keita, Dayot Upamecano oder Timo Werner ihren Durchbruch bei den Bullen gefeiert. Mit dem begeisternden Stil haben sich die Bullen auf Anhieb in der Spitzengruppe des deutschen Fußballs festgesetzt. Höhepunkt war sicherlich die Saison 2019/20. Während es in der Liga für den 3. Platz reichte, ist es der Mannschaft, damals noch unter Julian Nagelsmann, gelungen, bis ins Halbfinale der Champions League einzuziehen. Auch wenn man bei den Sportwetten Tipps von Betway mit Quoten von 251,00 (Stand: 18. 10.) mit dem neuen Trainer Jesse Marsch in dieser Saison wohl nicht wirklich um den Titel mitspielen kann, gehört RB weiterhin zu den Topmannschaften der Liga. Vieles spricht dafür, dass die Mannschaft im sechsten Bundesligajahr zum fünften Mal die Qualifikation für die Champions League schaffen kann.

Mit dem Einstieg von Red Bull ist die ehemalige „Fußball-Hauptstadt“ wieder zurück auf der Landkarte des deutschen Fußballs. Entgegen der Befürchtungen, dass Red Bull den Verein lediglich zu Marketingzwecken in die erste Liga geführt hat, bestätigen sich nicht. Stattdessen geht RB mit einer klar erkennbaren Philosophie voran und sorgt für einen neuen Fußball-Boom in der Region Leipzig.